Meniskuschirurgie – Operation am Meniskus

OCP Kassel

Meniskusschaden

Der Meniskusschaden ist eine der häufigsten Ursachen für Kniegelenksschmerzen beim jüngeren aber auch beim älteren Menschen. Circa 300.000 Verletzungen oder Schädigungen des Meniskus werden pro Jahr registriert. Wenn der Meniskusschaden unbehandelt bleibt, können neben erheblichen Kniegelenksschmerzen auch der Gelenkknorpel sehr geschädigt und somit dem Gelenkverschleiss, der Arthrose, erheblichen Vorschub geleistet werden.

Die diagnostischen als auch operativen Möglichkeiten haben sich gegenüber früher erheblich gewandelt, sodass heutzutage eine exakte Diagnose und eine zielgerichtete Therapie durchgeführt werden kann. Hierdurch kann der Patient schonend durch die Arthroskopie behandelt werden.

Die Bedeutung des Meniskus für das Kniegelenk ist unumstritten, sodass versucht wird, den Meniskus zu retten und wenn nicht möglich, wird nur ein kleiner Teil schonend minimalinvasiv durch die Arthroskopie entfernt.

Was ist der Meniskus?

Der Meniskus ist ein halbmondförmiger Knorpel, der sich als elastische Scheibe zwischen den Gelenkflächen von Ober- und Unterschenkel im Kniegelenk lagert. Solche halbmondförmigen Scheiben sind sowohl im inneren als auch im äußeren Anteil (Innen- und Aussenmeniskus) zwischen Unterschenkel und Oberschenkel gelagert.

Der Meniskus ist am äußeren Rand dicker und mit der Gelenkkapsel verwachsen. Er passt sich den Gelenkflächen optimal an und kann eine Stoßdämpferfunktion im Gelenk übernehmen. Auch entlastet er zum Teil den Knorpel und kann somit den Gelenkknorpelschützen.

Der Meniskus besteht aus dichtem elastischem Fasergewebe. An seinem Ansatz zur Kapsel hin, ist er mit Blutgefäßen versorgt. Er hat nur wenig Nervenfasern in diesem Randbezirk, sodass ein Riss zur Gelenkseite hin nur schmerzhaft wird, wenn der Meniskus sich im Gelenk einklemmt und dadurch einen Zug an der Gelenkkapsel ausübt, der einen Schmerz auslöst.

Die relativ schlechte Blutversorgung des Meniskus bewirkt, dass z.B. ein Lappenriss fast nie heilt und entsprechend behandelt werden muss. Nur randständige, relativ frische, kapselnahe Längsrisse ohne begleitende weitere Rissbildungen am Meniskus können bei ansonsten intaktem Meniskusrestgewebe durch eine Naht des Meniskus versorgt werden.

Wie entsteht die Verletzung des Meniskus?

Die meisten Verletzungen oder Rissbildungen im Meniskus werden durch Verschleiß und Abnutzung ausgelöst – schon bei jüngeren Menschen.

Durch erhebliche Belastungen, wie z.B. häufige Arbeiten in der Hocke oder bei Drehbewegungen, wird das Meniskusgewebe allmählich spröde und verliert an Elastizität. Es entstehen dann Mikrorisse im Meniskusgewebe, die sich dann allmählich zu einem großen Riss entwickeln.

Wenn sich diese Risse dann ins Gelenk schlagen, lösen sie Schmerzen aus. Am häufigsten sind deswegen auch Lappenrisse im Bereich des hinteren Anteils des Innenmeniskus zu beobachten. Akute große Meniskusrisse entstehen in der Regel bei sogenannten Kombinationsverletzungen mit Riss des vorderen oder hinteren Kreuzbandes.

Diagnostik und Behandlung von Meniskusrissen

Da der Meniskus eine wichtige Schutzfunktion für den Gelenkknorpel hat, um eine Arthrose zu verhindern, sollte jede Meniskusverletzung von einem Spezialisten abgeklärt werden, um dann zu entscheiden, welche auf den Patienten abgestimmte Behandlung, auch im Hinblick auf die Langzeitprognose des Kniegelenkes, am besten ist.

Der Patient muss vor einer solchen Operation keine Angst mehr haben, da das Gelenk nicht mehr – wie früher – großflächig eröffnet wird, sondern der Eingriff per Gelenkspiegelung, minimalinvasiv operativ gelöst werden kann.

Wenn ein in der Regel durch Verschleiß bedingter Lappenriss des Innenmeniskus auftritt (Lappenrisse können natürlich auch genauso am Aussenmeniskus auftreten), merkt der Patient dieses häufig durch Gelenkblockierungen, Schwellungen sowie Schmerzen auf der Innenseite des Gelenkes. Er kann häufig nicht mehr ganz in die Hocke gehen und das Kniegelenk nicht mehr ganz durchstrecken.

Wenn bei dem Patienten ein sogenannter Lappenriss des Innenmeniskus vorliegt mit gleichzeitigen deutlichen verschleißbedingten Veränderungen und Aufspleissung des Meniskus, wird in der Regel eine Teilentfernung (Resektion) mit Glättung des Meniskus durchgeführt.

Wenn dagegen ein akuter Korbhenkelriss des Meniskus auftritt oder der Meniskus noch eine sehr gute Konsistenz hat, d.h. eine gute Gewebebeschaffenheit hat, kann statt einer Teilentfernung eine Naht des Meniskus nach vorherigem Anfrischen der Meniskusbasis erfolgen.

Vorteil einer Arthroskopie bei Meniskusriss

Der Vorteil der Arthroskopie liegt darin, dass der erfahrene Operateur durch diese Technik extrem präzise arbeiten kann. Durch die Arthroskopie vermag er exakt und deutlich vergrößert den Meniskus darzustellen und dann nach Möglichkeit im Falle der Teilentfernung (Resektion)  nur einen geringen Anteil des Meniskus zu entfernen, um möglichst viel funktionstüchtigen Meniskusanteil im Gelenk zu belassen. Falls die Möglichkeit einer Naht besteht, z.B. bei einem Längsriss (Korbhenkelriss) des Meniskus, wird eine entsprechende arthroskopische Meniskusnaht durchgeführt.

Es handelt sich um einen Eingriff, der meist in einer Tagesklinik durchgeführt werden kann, sollte die häusliche Versorgung nicht gewährleistet sein, wird der Eingriff in einem unserer Kooperationskrankenhäuser in der Regel in den AGAPLESION Diakonie-Kliniken Kassel, Herkulesstraße 34, 34119 Kassel durchgeführt.

Die Patienten sind in der Regel nach zwei bis drei Wochen nach der Operation wieder arbeitsfähig. Dieses hängt natürlich davon ab, ob eine körperliche berufliche Tätigkeit ausgeübt wird, wo  auch Arbeiten in der Knie-Hocke ausführt werden müssen oder ob eine nicht körperliche Tätigkeit, wie z.B. Bürotätigkeit, ausgeübt wird.

Bei einer Meniskusnaht ist die Nachbehandlung aufwändiger und der Bewegungsumfang nach der Operation zunächst limitiert, da der Meniskus erst zusammenwachsen muss und hier eine längere Heilungsphase in der Regel über sechs Wochen benötigt wird.

Wann kann ich nach einer Meniskusoperation wieder Sport treiben?

Wenn bei Ihnen ein isolierter Meniskusriss vorliegt ohne größere Knorpelschäden kann in der Regel ab der 5. Woche wieder Sport getrieben werden, falls eine Meniskusteilentfernung durchgeführt wurde.

Nach einer Meniskusnaht ist die Rehabilitationsphase deutlich länger. Die Beweglichkeit des Gelenkes wird primär eingeschränkt. Sechs Wochen müssen Sie teilbelasten an Unterarmgehstützen. Danach muss eine intensive Krankengymnastik mit Aufbau der Oberschenkelmuskulatur erfolgen.

Falls ein kompletter Ersatz durchgeführt werden musste, besteht die Möglichkeit einen sogenannten Ersatzmeniskus aus Kollagenflies in das Kniegelenk einzusetzen.

Die bisher nur wenig durchgeführten Versuche dieser Methode, haben aber leider bisher keinen zufrieden stellenden Erfolg gebracht, sodass die Methode noch keine breite Anwendung gefunden hat.

Liegen erhebliche Achsfehlstellungen vor, z. B. eine erhebliche O-Bein-Fehlstellung und der Meniskus musste zu einem größeren Anteil entfernt werden, sollte vor allem bei bestehender Beschwerdesymptomatik an der Innenseite des Kniegelenkes mit Schmerzen eine Umstellungsoperation der Beinachse mit Achskorrektur durchgeführt werden. Hierzu wird der Unterschenkel durchgesägt (osteotomiert) und ein Keil herausgesägt, sodass die Beinachse korrigiert wird.

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